Diabetes, Elise und Nikotinaustauschstoffe
Ich bin voll im Pumpenfieber und mit der Einstellung auf die Pumpe beschäftigt. Bald gibts hier meine Erlebnisse zu lesen. Bis dahin erzählt euch Manu, was der Wechsel zur Pumpe noch so alles mit sich brachte…
Eine neue Liebe…
Wer kennt noch das Lied von Jürgen Marcus? Ich gebe zu, es ist schon ein Weilchen her. Für alle, die es nicht kennen oder es gerne noch einmal hören möchten:
Dieses Lied ist mir jedenfalls sofort eingefallen, als Sascha endlich seine neue Insulinpumpe in Empfang nehmen durfte. Sein Blick, mit dem er seine neue Begleiterin bedachte, ist mit “schwer verliebt” am treffendsten zu beschreiben.
Nachdem “dat Pümpken” dann fachgerecht von der sehr netten Animas-Vertreterin angeschlossen wurde, war Sascha's Glück vollkommen. Auch wenn es für eine Woche erst einmal nur mit Kochsalz zum Üben befüllt war. Beladen wie die Weihnachtsmänner ging es in Richtung Parkhaus. Unglaublich was für ein Zubehör und Verpackungsmaterial so eine kleine Pumpe mit sich bringt.
Aber nicht nur Sascha war zufrieden. Auch für mich ging ein großer Wunsch in Erfüllung. Sascha hatte nämlich gesagt, wenn er die Pumpe genehmigt bekommt, hört er mit dem Rauchen auf. Und nun war der Tag der Tage da. Vor dem Parkhaus rauchte er seine letzte Zigarette! Jippie! Endlich! Vorsorglich hatte ich auch schon eingekauft. Statt Zigaretten gibt es nun zuckerfreie Bonbons, Pastillen und Nüsse.
Nach einer Woche mit Kochsalz wurde dann endlich Insulin in die Pumpe gefüllt. Dazu gab es die Anweisung von der Animas-Vertreterin und der Diabetes-Beraterin alle zwei Stunden den Blutzucker zu messen, auch nachts. Also werden wir nun nachts regelmäßig vom “Lieschen” geweckt (die Pumpe kann nur einen Warnton, nämlich “Für Elise”). Das geht dann ungefähr so:
Lieschen singt und ich werde wach. Sascha schnarcht! So wird das nichts mit dem Messen. Also Schubser zur Seite: “Et Elise meckert!”
Antwort: “Ja.”
Zwanzig Sekunden später – Schnarchen! Toll, das Messen hat ja gut geklappt. Nochmaliges Schubsen bringt dann endlich den gewünschten Erfolg.
Damit die Einstellung der Pumpe auch optimal vorgenommen werden kann, möchte seine Diabetes-Beraterin alles was er isst ganz genau dokumentiert haben. Also nicht nur, für diese Menge an Kohlenhydraten wurde Menge xx gespritzt sondern auch genau, was er gegessen hat. Alle paar Tage muss Sascha dann zum “Rapport” in die Diabetes-Praxis. Die Pizza- und ein paar Tage später unsere Waffel mit heißen Kirschen-Orgie kamen irgendwie bei der Beraterin nicht ganz so gut an!
Also fange ich dann jetzt schon zum Frühstück an zu Wiegen und zu Rechnen. Der Dreisatz ist dabei in letzter Zeit mein bester Freund. Heute morgen gab es z.B. ein Apfel-Banane-Möhren-Smoothie. Sehr lecker, aber lästig auszurechen. 311g Banane, 252g Apfel, 111g Möhre, 54g Zitrone… Dabei habe ich gelernt, dass sogar eine Zitrone Zucker enthält. Auf 100g sogar 8,08g. Hätte ich nun wirklich nicht gedacht. Nudeln und Pizza sollen wir während der Einstellungsphase nun erstmal lieber streichen. Schade!
Gestern Abend gab es dann eine Gemüsecremesuppe. Da ich grundsätzlich viel zu viel koche, müssen wir die heute auch noch essen, was aber nicht schlimm ist. Uns hat sie geschmeckt. Jetzt überlege ich schon, was wir dann morgen kochen.
Ein weiteres Highlight findet auch in der Nacht statt. Tagsüber bin es es ja gewohnt, dass Sascha KH und KE's ausrechnet, oft rechne ich mit bzw. nochmal nach, ob wir auf das gleiche Ergebnis kommen. Seit “Pumpenbeginn” kann das aber auch schonmal nachts passieren. Ich werde wach (also so halb) und Sascha sitzt im Bett und rechnet, weil ihm irgendein Wert nicht klar ist. Noch im Halbschlaf befindend, werde ich dann um meine rechnerische Meinung befragt. Auf wundersame Weise schaffe ich es dann tatsächlich aus dem Reich der Träume gerissen, Rechenaufgaben zu lösen. Naja, Mathe war halt schon in der Schule mein Lieblingsfach. Kann ich sozusagen im Schlaf!
Auch wenn jetzt alles anders ist und ich eine neue Konkurrentin habe, kann ich aber sagen, ich finde das Lieschen super!
Manu – Diplom Depot Befüllerin
Katrin
20. März 2014 @ 07:12
Hallo ihr Beiden.
Finde es wirklich schön, dass ihr so gut zusammen arbeitetet! Höre gerne noch mehr von dir Manuela, der Typ 3 Diabetikerin. 😉
Liebe Grüße
Katrin
Nicole
20. März 2014 @ 08:18
Hi Manu, hi Sascha,
Sehr schöner, unterhaltsamer Bericht! Freu mich wahnsinnig mit euch 🙂 LG Nicole
Steff
21. März 2014 @ 12:35
Hey, voll der schöne Bericht. Daumen hoch!
Manu – Diplom Depot Befüllerin ;)… das Diplom hat mein Mann auch. Er promoviert gerade ;).