Freestyle Libre 2 – Blaues Wunder oder das Gleiche in grün ?
Kurz vor Weihnachten trudelte bei mir neben den üblichen Weihnachtspaketen auch ein Paket von Abbott Diabetes Care ein. Der Hersteller hatte sich vor ein paar Wochen an mich gewandt und angefragt, ob ich bei Markteinführung des Freestyle Libre 2 ein Testexemplar haben wolle. Und nun stand es also vor mir das Paket mit dem von vielen schon heiß ersehnten Nachfolger des ersten Freestyle Libre. Als ich das Paket auspackte, musste ich unweigerlich an die Zeit vor ein paar Jahren denken, genauer gesagt das Jahr 2014. Damals galt das Freestyle Libre als ein absoluter Gamechanger, der die Diabetesterapie mal eben so richtig auf den Kopf stellen sollte. Ich erinnere mich noch wie ich, noch vor Markteinführung, zusammen mit einigen anderen ausgewählten Bloggern im Hamburger Hafen die ersten Geräte zum Testen entgegennahmen. Die Glukosebestimmung ohne einen Stich in den Finger inklusive Trendpfeilen und Verlaufskurven wie man sie damals nur von unerschwinglichen CGM Systemen kannte. Das war schon der Hammer. Wer sich die Zeiten nochmal vor Augen führen möchte, kann hier noch mal nachlesen:
Freestyle Libre Meilensteine
- Bereits kurz nach Markteinführung von Freestyle Libre stellte sich heraus, daß das System ungefragt und unbemerkt Daten auf Abbott Server in den USA lädt.
- Der Run auf das System wurde so groß, dass Abbott in einen Lieferengpass geriet und bis Feb 2016 nur Bestandskunden beliefern konnte.
- Die Meldungen über vermutlich durch Frestyle Libre ausgelösten Hautreaktionen häufen sich.
- Die Libre Link App macht es möglich den Sensor mit einem Android Smartphone auszulesen. Eine App für Ios lässt weiterhin auf sich warten.
- Januar 2016 Freestyle Libre nun auch für Kinder ab 4 Jahren zugelassen.
- Im Jahre 2017 kommt tatsächlich Libre Link für iOs so wie die Follower App
Nun aber zurück ins Jahr 2019 und zurück zum Frestyle Libre 2. Das System kommt genau wie der Vorgänger in kleinen gelben Kartons verpackt ins Haus. Auch der Verpackungsinhalt ist unverändert geblieben. Die erste Neuerung, die einem sofort auffällt ist, die neue blaue Farbe in der das Lesegerät erstrahlt und dass der Schriftzug unter dem Display nun Freestyle Libre 2 lautet. Auf der Rückseite ist bis auf eine Kleinigkeit auch alles so geblieben wie beim Vorläufer. Auf dem Aufkleber auf der Rückseite findet sich beim Libre 2 nun das Symbol einer durchgestrichenen Mülltone, bei der ersten Version von Freestyle Libre fehlt dieses. Es bedeutet, die Batterien dürfen nicht im Hausmüll entsorgt werden. Warum das Symbol nun dort ist werd ich mal versuchen in Erfahrung zu bringen. Vielleicht haben die Änderungen am System ja neue Batterien erforderlich gemacht, welche nun nicht mehr so einfach im Hausmüll zu entsorgen sind. Wobei sich mir dann die Frage stellen würde, ob Abbott nun auch verpflichtet ist die verbauten Batterien zurückzunehmen. Aber das sei nur am Rande erwähnt, weil es mir beim Vergleich der beiden Libre Versionen aufgefallen war. Erfreulicherweise war das Lesegerät bereits geladen, sodass ich direkt loslegen konnte mit meinem Test.
Hurt Me Baby One more Time
Was danach geschah.. Abbott reagierte schnell
Zwei Tage nachdem ich das Video online gestellt hatte, bekam ich einen Anruf von der Agentur die für Abbott die Teststellungen an uns Blogger koordiniert und betreut. Die freundliche Dame drückte mir ihr aufrichtiges Bedauern darüber aus, dass ich da solche Probleme gehabt hätte und erkundigte sich, ob es meinem Arm denn nun wieder besser ging. Mit dem Lesegerät sei definitiv etwas nicht in Ordnung sagte sie und bot an, mir ein neues Lesegerät samt Sensor zu schicken. Ich möge dann bitte im Gegenzug das defekte Lesegerät zurückschicken, damit Abbott Gelegenheit bekommt, der Sache auf den Grund zu gehen. Zwei Tage später waren das neue Lesegerät und der Sensor auch schon da. Also da kann man wirklich nicht meckern. Schnell reagiert und schnell für Ersatz gesorgt.
Zudem bekam ich noch einen Anruf vom Abbott Kundenservice, der sich erkundigte, ob nun alles okay sei und ob ich noch Fragen hätte. Klar hatte ich die und die Antworten darauf konnte ich schon fast mitsprechen, denn auch diese sind immer noch dieselben. Doch dazu später mehr. Insgesamt hat Abbott sich dem Problem proaktiv angenommen und schnell und unkompliziert eine Lösung herbeigeführt.
Das Ersatzgerät funktioniert besser
Das neue Lesegerät zeigte das Fehlverhalten, welches im Video zu sehen ist nicht. Keine selbständig ausgeführten Menüwechsel oder Tastendrücke und auch kein unmotiviertes vor sich hin piepsen. Soweit, so gut. Warum das bei dem ersten Gerät so war, kann ich nicht sagen und verbuche das mal unter Montagsgerät. Dennoch ist der Touchscreen immer noch sehr schwerfällig und braucht hin und wieder etwas festeren Druck um zu funktionieren. Klar ist auch, dass man den Screen des Libre nicht mit einem Smartphone Display vergleichen kann. Trotzdem mutet ein solches Bedienungs-Konzept, mittlerweile etwas altbacken an.
Die Alarme
Alarme bei zu hohen oder zu niedrigen Glukose Werten war ein Wunschfeature vieler Nutzer. Anfangs begründete Abbott das Fehlen der Alarmfunktion mit der Philosophie die hinter dem Freestyle Libre stünde. Nach dem Motto: Was ist besser für einen Diabetiker? Ein Gerät, das dich warnt bei zu hohen oder niedrigen Werten oder ein Gerät das hilft solche Werte zu vermeiden. Ich fand diese Argumentation damals schon etwas hinkend. Nun nach all den Jahren hat Abbot die Alarmfunktion nachgerüstet. Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Entweder hat man, der enorm großen Nachfrage der Nutzer nachgegeben oder die Hoffnung darauf damit das Libre 2 auch als RT CGM im Sinne des GBA Entscheid von 2016 klassifizieren zu können war der Vater des Gedanken. Nicht zuletzt daran hängt ja die Entscheidung über die Erstattungsfähigkeit des Systems durch die Krankenkassen.
Wie dem auch sei, nun sind sie da die individuell und optional einstellbaren Alarme.
Optional, Individuell und ein bisschen Gaga
Optional da sich die komplette Alarmfunktion aktivieren oder auch deaktivieren lässt. Hier trägt der Herstellen den Nutzern Rechnung, die gar keine Alarme wollen oder sich von ihnen eher gestört als unterstützt fühlen. Nice to Have wie der Engländer sagen würde.
Individuell meint wohl, dass sich der Hoch und Tief Alarm unabhängig voneinander einschalten und konfigurieren lassen. Das bedeutet, der Nutzer kann den Alarmschwellwert innerhalb der von Abbott vorgegebenen Grenzen selbst festlegen oder den Alarm ganz deaktivieren. Möchte ich zb. durch das Gerät nur bei niedrigen Alarmen gewarnt werden, schalte ich den Hoch Alarm einfach ab. Praktisch.
Im Menü Ton und Vibration kann man die Systemtöne sowie die Tastentöne ein oder ausschalten, die Lautstärke zwischen hoch und niedrig wählen und die Vibration ein oder ausschalten. Ebenfalls praktisch.
Überschreitet oder unterschreitet der Glukose Wert einen der Alarmschwellwerte, so wird man durch einen Alarmton und einer Nachricht auf dem Lesegerät darüber informiert und aufgefordert den Sensor zu scannen um den tatsächlichen Wert zu erfahren. Eine permanente Übertragung bzw. Darstellung der Messwerte erfolgt nicht. Es ist also immer ein zusätzlicher Schritt nötig um seinen aktuellen Wert zu erfahren. Finde ich persönlich völlig nervig und ich frage mich, welchen Sinn das ergibt. Klar könnte man argumentieren, dass wenn man die Alarmgrenzen selbst festgelegt hat, in der Regel ja weiß bei welschem Schwellwert die Alarme losgehen. Trotzdem finde ich, wenn man schon eine permanente Bluetooth Verbindung zwischen Sensor und Lesegerät hat (und für diese Technologie extra andere Batterien verbauen muss), kann man die darüber empfangenen Werte auch in Realtime darstellen.
Die akustischen Alarmtöne für Hoch und Tief Alarm sind erfreulicherweise unterschiedlich. So lässt sich zumindest in ruhiger Umgebung schon am Klang erkennen um welchen Alarm es sich denn nun handelt. In unruhigeren Umgebungen (Arbeitsplatz / Ubahn / Auto etc…) wird es schon schwieriger die Töne auseinanderzuhalten. Leider ist es auch nicht möglich, die Ton und Vibrations Einstellungen für jeden Alarm getrennt einzustellen. Beispiel: Bei einem niedrigen Alarm hätte ich gerne ein Ton- und Vibrations-Alarm, bei einem Hoch Alarm jedoch nur einen Vibrations alarm. Alle dahingehenden Einstellungen gelten immer für alle Alarmtypen. Wenig individuell.
Und dann fiel mir noch folgendes auf. Offenbar gibt es im Libre 2 keinen Unterschied zwischen Systemtönen und Alarmtönen. Möchte ich z.b auf der Arbeit den Ton den das System beim Scannen abgibt abschalten, um meine Kollegen nicht bei jedem Scan zu stören oder um nachts meine Partnerin nicht mit jedem Scan zu wecken etc…., habe ich unter Umständen ein Problem. Denn wenn ich die Systemtöne deaktiviere, schalte ich auch automatisch die Alarmtöne aus. Resultat: Ich störe zwar niemanden, werde aber auch nicht akustisch alarmiert, wenn ein der Glukose Wert aus dem Ruder läuft. Das finde ich mehr als unglücklich gelöst.
Mein Fazit Gemischte Gefühle
Nach wie vor ist das Freestyle Libre System ein gutes Werkzeug für das persönliche Diabetes Management mit vielen Pluspunkten.
- Ein kleiner flacher Sensor.
- Reduzierung der blutigen Messungen.
- Trendpfeile
- einfache und recht diskrete Handhabung.
- Übersichtliche Reports incl. AGP.
- Smartphone Integration
- Zulassung für Kinder
Keton Messung on Board
Das sind wahrscheinlich die Hauptpunkte die das System hierzulande so erfolgreich gemacht haben.
Aber wo Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten. Denn es gibt durchaus auch Punkte, die ich persönlich nicht gut finde und die auch andere Nutzer am Freestyle Libre als verbesserungswürdig bezeichnen. Wenn dann ein paar Jahre später der Nachfolger auf den Markt kommt und man muss feststellen, dass die gravierendsten Schwachstellen bzw. Kritikpunkte nicht adressiert worden sind, ist das schon enttäuschend.
Für mich der gravierendste Punkt: Das Problem mit den Hautreaktionen.
Ja ich gehöre zu der Gruppe Menschen die Probleme damit haben. Das Problem hat Glücklicherweise nicht jeder aber einige. Ob es jetzt nur einige wenige sind wie Abbott behauptet oder doch wesentlich mehr, wie es die Postings in den einschlägigen User Gruppen vermuten lassen, sei mal dahingestellt. Der Umgang des Herstellers mit diesem Problem macht mich wütend. Die Ursache ist längst und hinlänglich bekannt und auch wissenschaftlich belegt. Abbott selbst räumt ein, dass diese Probleme bei manchen Menschen auftreten können und rät diesen, das System dann besser nicht zu nutzen. Doch wie finde ich denn vorab heraus, ob ich zu dieser Gruppe gehöre, oder nicht? Das Fatale an dieser Problematik ist ja, dass sie erstmal nicht auffällt, sondern sich langsam über mehrere Monate von einer Hautreaktion zu einer Konaktdermatitis entwickelt. Dieser Umstand macht es dem Nutzer schwer das im Vorfeld zu erkennen. Gleichzeitig macht dieser Umstand es Abbott unmöglich eine genaue Aussage darüber zu treffen wie viele Kunden tatsächlich ein Problem damit haben bzw. haben werden. Da dieses Problem nicht erst seit gestern existiert hätte ich mir gewünscht, dass Abbott, wenn schon nichts am Pflaster oder dem Sensorgehäuse geändert wurde, deutlicher kommuniziert, dass die Nutzung dieses Systems mit dem Risiko verbunden ist eine Kontaktdermatitis auszulösen. Das Problem mit Hautreaktionen auf Pflaster etc. ist kein Problem, das nur Abbott hat. Auch andere Hersteller hatten oder haben damit zu kämpfen, gehen aber eben proaktiver damit um.
Das Lesegerät
Schon beim Freestyle Libre fiel auf dass der Touchscreen des Lesegerätes etwas schwerfällig reagiert. Auch in diesem Punkt hat sich beim Libre 2 nichts geändert. Hier hätte ich mir einen echten Touchscreen wie bei einem Smartphone oder zumindest eine bessere Reaktionsfähigkeit gewünscht.
Messgenauigkeit und fehlende Möglichkeit zur Kalibrierung
Zur Messgenauigkeit des Libre 2 kann ich nur subjektive Angaben machen. Ich nicht ausschliessen, dass eine starke Hautreaktion unter dem Pflaster wie in meinem Fall evtl. die Messwerte verfälscht. Daher kann ich zum Punkt Genauigkeit keine validen Aussagen machen. Während des Testzeitraumes, der ja leider nach knapp vier Tagen beendet war, da der Sensor abfiel, hab ich hin und wieder mal blutig gegen gemessen und verglichen zur ersten Version des Libre gefühlt nicht mehr oder weniger Abweichungen wahrgenommen. Dennoch waren welche da. Aber wie gesagt, dass kann durchaus an oben beschriebener Problematik liegen. Den zweiten Sensor den Abbott mir zur Verfügung stellte, trug ich mit Hansaplast Blasenpflaster darunter, was natürlich off Label Use und daher auch nicht aussagekräftig in puncto Messgenauigkeit ist.
Abbott setzt ja seit Markteinführung auf die Werkskalibrierung und promotet das als ein Pluspunkt.
Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Und zwar nur dann, wenn das System auch einigermassen verlässliche Werte liefert. Andernfalls hätte ich schon gern die Möglichkeit zu kalibrieren.
Alarmkonfiguration
Dass es im Libre 2 nun Alarme gibt, ist sicherlich eine tolle Erweiterung zum Libre 1. Und grundsätzlich machen sie auch das was sie sollen. Über die Art und Weise wie sie das tun, kann man sicherlich streiten und ist wahrscheinlich auch Geschmackssache. Für meinen Geschmack sind sie noch zu wenig individualiserbar und die Tatsache, dass man sie komplett deaktiviert bzw. stumm schaltet, wenn man nur die Systemtöne ausschalten möchte, stört mich gewaltig.
Beim schreiben dieses Artikels, sind mir einige Fragen und Gedanken aufgekommen, die ich an die entsprechende Stellen bei Abbott gerichtet habe. Sobald ich eine Antwort bekommen habe, werde ich diesen Artikel Updaten.
Ich habe das FreeStyle Libre 2 zu Testzwecken von der Firma Abbott kostenfrei erhalten. Mein Beitrag spiegelt meine eigene Meinung wider, entspricht der Wahrheit und wird in keiner Weise von Abbott beeinflusst.
Ibins
9. Mai 2019 @ 10:12
Wer hat erfahrung
Seit ca 2jahren benutze ich freestyle Sensoren bis auf einige kleine Probleme sesor fällt vor Ablauf ab öder ungenaue
Werte war ich eigentlich immer zufrieden
Sensoren wurden immer kostenlos ersetzt
ABER JETZT KOMMTS.
ich habe jetzt
Sesorpack 2
Und jedesmal wenn ein Wechsel ist und ich den sensor abnehme habe ich einen sensorgroßen roten Fleck sieht aus wie ein bluterguß oder was weiß ich allergie usw
Ich habe jetzt mit freestyle telefoniert und
Nachgefragt ob sie vielleicht den kleber geändert haben würde verneint und mir geraten die Sensoren nicht eher zu beutzen
Und zum Hautarzt gehen
Und jetzt nochmal die Frage wer hat diese Probleme auch
Bitte umantworten
Sevus aus bayern
sugartweaker
10. Mai 2019 @ 11:06
Diese Probleme sind lange bekannt. Auch ich hatte damit zu kämpfen. Eine Lösung des Problems findest du hier:
https://sugartweaks.de/freestyle-libre-laster-blasenpflaster/
Maite09
10. Mai 2019 @ 10:38
Hey,
mach mal ein paar Anmerkungen zu deinem Freestyle Libre 2 Bericht.
Im Januar benötigte ich neue Sensoren und reichte ein Rezept ein(natürlich noch Libre 1).
Ganz ohne mein Zutun wurde mir dann von Abbott die Libre 2 Sensoren plus Messgerät zugesandt(natürlich mit entsprechender Rechnung 🙂 )
Ich trage den Sensor jetzt seit Mitte März und hatte ähnliche Probleme wie du. Der 1.Sensor saß bombenfest, aber das Lesegerät erklärte mir nach 5 Tagen, dass der Sensor abgelaufen sei, außerdem meldete es sehr merkwürdige Fehlermeldungen.
Gut Abbott ist ja kulant und ich hatte innerhalb von 2 Tagen Ersatz für Sensor und Lesegerät(die beiden defekten Sachen habe ich zurück gesandt), nur auch der 2.Sensor wurde an Tag 9 nicht mehr erkannt. Auch diesmal bekam ich sofort Ersatz für den Sensor. Sensor 3 und 4 hielten 14 Tage minus 10 – 14 Std. Die habe ich dann nicht reklamiert, fand es aber trotzdem doof, da es mitten am Vormittag im Büro war. Der 5. hielt dann durch.
Was ich aber total praktisch finde ist die Tatsache, dass ich seit diesem Jahr nur noch ein Rezept pro Jahr einreichen muss und alle 3 Monate einen Quartalsmenge Sensoren bekomme.
Die Alarme habe ich zugegebenermaßen abgeschaltet, wollte ich eigentlich nur nachts, aber zwischenzeitlich sind sie es ganz. Dadurch ergibt sich für mich kein Unterschied zum Libre 1.
Alles in Allem bin ich nach überstandenen “Kinderkrankheiten” des Systems sehr zufrieden und möchte das Teil nicht missen.
Liebe Grüße Mareike
Kathrin
23. Mai 2019 @ 22:27
Hallo Mareike….schön, dass Du auch mein Problem beschrieben hast.
Ich dachte schon, es liegt irgendwie an mir. Der letzte Sensor hielt genau 10 Tage und der neu gesetzte ist gerade ausgefallen – nach sechs Tagen.Daher habe ich gerade mal so die Seiten durchgeschaut, ob das Problem schon beschrieben wurde. Ein Sensor lief mal zwölf Stunden vorher ab, aber das fand ich auch schon Mist. Ist mit Freestyle 1 bei mir nie passiert, da lief es immer haargenau.
Der Sensor wurde natürlich ersetzt. Was mich nur ein wenig ärgert, ist, dass ich bei meinem Telefonat nachfragte, ob auch andere das Problem schon hatten. Dies wurde nicht bejaht, allerdings auch nicht konkret verneint. Es wurde eher schnell das Thema gewechselt.
Da ich ja nun weiß, dass ich nicht die einzige bin, kann ich dann morgen früh mit einem guten Gewissen (auch, wenn ich gar nichts falsch gemacht habe) wieder bei Abbott anrufen.
Ansonsten finde ich den Libre 2 schon ganz toll mit den Alarmen.
Viele Grüße, Kathrin
Panoramarie
11. Juni 2019 @ 19:56
Ich probiere seit letzten Mittwoch den Libre 2 aus und bin auch über den Punkt “warum noch wischen, wenn die Daten über Bluetooth (BLE) direkt und in Echtzeit an das Lesegerät geschickt werden?”. Echt notwendig ist es nicht (mehr), denn nur das Lesegerät kann ja aus den übermittelten Wert und die eingestellten Alarmgrenzen einen individuellen Alarm generieren. Das ist ja für die KK der ausschlaggebende Voraussetzung für eine Vergütung. Aber ich denke, für Abbott waren zwei Sachen wichtig. (1) Man erfüllt die KK-Anforderungen mit dem Alarm. (2) Es bleibt auch weiterhin ein FGM-System. Und das hat wohl ausser Abbott niemand. Durch BT zwar überflüssig, aber für’s Marketing wichtig. Deshalb nennt man es nicht “rtCGM”, man will ja nicht “einer von vielen” werden. Also kein vernünftiger, für den Anwender wichtigen Grund, aber man kann es vielleicht als Zwischenschritt sehen ….
Das Display ist einfach und billig, aber vielleicht auch mit Absicht schwergängig. Ich kann mir vorstellen, dass das Lesegerät oft irgendwo hingesteckt wird, lieblos, und man es nicht so feinfühlig bedienen muss wie ein Smartfone. Deshalb fehlen wohl auch so nette Dinge wie einzoomen auf eine Kurve und so.
Es war schon nicht meine erste Wahl, aber ich habe es auch nur kostenfrei zur Probe. Es wird definitiv nicht mein Gerät werden, dafür fehlt dann doch zuviel, auch bei den Alarmeinstellungen. Ob andere Hersteller das besser können, wird sich zeigen.Wenn nicht, verzichte ich einfach weiterhin und warte noch mal 50 Jahre …. 😉
jen
5. August 2019 @ 11:04
Auch ich habe – und es tröstet mich, dass ich offenbar nicht die Einzige bin – Probleme mit der “Lebenszeit” der neuen (2er) Sensoren: drei Sensoren haben eine verkürzte Zeit durchgehalten (eine Woche, acht Tage, zehn Tage).
Bei der Hotline von Abbott durchzukommen, ist zurzeit (vielleicht wegen dieses Problemes?!) sehr schwierig oder man benötigt Geduld (“Ihre voraussichtliche Wartezeit beträgt zurzeit mehr als zwanzig Minuten”). Wenn man einmal durchgekommen ist, ist Abbott kulant – das erwarte ich aber auch, wenn das Gerät nicht so lange hält, wie versprochen. Mir wurde jetzt gesagt, dass es angeblich mit der Gewebeflüssigkeit zu tun haben könnte – nur ist doch der Aufbau des Sensoren derselbe wie bei der ersten Generation…
Ich persönlich finde diesen Ausfall (der bei der 1. Generation bei mir nicht vorkam) und die damit verbundenen Unsicherheiten mehr als bedauerlich. Ich habe auch nicht immer Ersatzsensoren bei mir…
Auch der Alarm-Entscheidungszwang zwischen entweder Scanner (sehr schneller Akkuverbrauch) und iPhone ist ärgerlich. Ich nutze gerne beides, werde aber nur vom Scanner alarmiert, was bedeutet, dass ich ihn – wenn ich den Alarm nutzen möchte – immer dabei haben muss. Nur auf das iPhone umzusteigen, finde ich auch nicht optimal. Den Scanner müsste ich notfalls ja dabei haben, falls die Lebensdauer sich wieder unvorhergesehen verkürzt und ich händisch messen muss…
Gut ist, dass man die Alarme individualisieren kann – gerade bei den hohen Werten war mir die Standardeinstellung zu “niedrig”.
Den Alarm für den “Signalverlust” habe ich deaktiviert, nachdem ich – was ich ebenfalls sehr beunruhigend finde – ständig diesen Alarm zu hören bekam. Also ständig Signalverluste, auch wenn ich in unmittelbarer Nähe bin?! Das kann doch irgendwie nicht sein.
Wie man merken kann: ich bin alles andere als überzeugt und kann es auch nicht recht nachvollziehen – weil es bei der 1. Generation bei mir nicht derartige Probleme gab…
Viele Grüße, Jen
Elfi
11. August 2019 @ 10:45
Es ist wunderbar, nicht ständig blutig messen zu müssen – aber….. das FreeStyle Libre 2 hat mir schon des Öfteren einen Schreck eingejagt. Die Messwerte lagen nicht selten 30 Einheiten über und ebenfalls unter den Blutwerten. Diesen großen Unterschied hatte ich vorher nicht.
Dennoch versuche ich damit irgendwie zurecht zu kommen, denn blutig messen möchte ich nur morgens und eventuell abends zum Abgleich.
Michael
21. Februar 2020 @ 13:02
Laut DIN EN ISO-Norm 15197:2015 dürfen Blutmessgeräte eine Abweichung von +/- 15% haben.
Genaue Blutwerte dürften nur geeichte Geräte in Krankenhäusern haben oder tatsächliche Laborwerte.
Aber wer hat schon Lust, um einigermaßen statistisch genau zu sein, mit 5 Geräten zu messen und den Mittelwert zu bilden.
Nach meiner Erfahrung, FLibre 1, werden die meisten Gräte in Richtung <100 genauer. Bei Abweichungen von 30 Einheiten müsste man wissen, was der Libre Senor und was das Blutmessgerät angezeigt haben. Angenommen der Sensor zeigt 200 an und das Blutmessgerät 170 muss es gar keine Abweichungen geben, da ja nach DIN erlaubt das Blutmessgerät 15% zu wenig anzeigt. Oder das Blutmessgerät geht genau, aber der Sensor zeigt nach DIN erlaubt 15% zu viel an. Dazu noch der Unterschied, dass der Sensor ja nicht den Blutwert.
"Messgenauigkeit des Freestyle Libre
Beim Messen mit dem Freestyle Libre ist grundsätzlich zu beachten, dass hier nicht wirklich der Blutzucker, sondern lediglich die Glukosekonzentration in der interstitiellen Flüssigkeit, also im Gewebe, gemessen wird. Die 5- bis 10-minütige Verzögerung zwischen Blut- und Gewebezuckerspiegel muss also berücksichtigt werden. Vor allem, wenn sich der Blutzucker rasant ändert, also stark steigt oder fällt, kann die Abweichung also groß sein."
(pepmeup.org)
Ich hatte auch schon Sensoren, die in den ersten 24 Stunden auf den Tiefstwert von 40 abgesackt sind, sich ein paar Stunden hielten und sich dann die "echten" Werte stabilisierten.
Ich hatte im März 2016 mit den Sensoren begonnen. Zugleich kopierte ich Daten aus dem Lesegerät in eine Exceldatei, ließ mir die Werte in einer Grafik anzeigen und notierte in der Tabelle was und wie viel ich wovon gegessen (mit Küchenwage) und getrunken hatte (außer Wasser, Kaffee, Tee (ohne Zucker)). Dabei waren für mich nicht die Absolutwerte entscheidend, sondern wie sich der Blutzuckerspiegel beim Essen und auch nach meinem Powerwalking (alternativ Sport) wie schnell und wie hoch oder tief verändert hatte. Mit den Tabellen habe ich dann den durchschnittlichen Quartalswert errechnet und den mit den Laborwerten verglichen. Die Abweichungen waren dann nur minimal in der Nachkommastelle.
Als bei mir Diabetes festgestellt wurde, hatte ich einen Langzeitzuckerwert von 11,2!
Den konnte ich dann mit angepasster Ernährung und viel Bewegung auf 5,4 – 5,9 pro Quartal senken. Mein höchster Wert war einmal 6,6, was für eine Diabetiker noch akzeptabel sein kann.
Lucie Lemmin
13. September 2019 @ 12:38
Auch ich habe grosse Probleme mit den Messwerten von FreeStyle Libre 2 die ebenfalls teiweise mehr als 30 bis 50 Einheiten mehr anzeigen. Was hilft ein Alarm bei niedrigem BZ Wert wenn ich mich nicht darauf verlassen kann dass dieser bereits nicht schon
weit niedriger ist. Das gilt auch bei hohem Wert. Eine Orientierung an einem solchen Wert fällt mir sehr schwer da ja ggf. eine Massnahme erforderlich wäre insbesondere beim Sport. Ich bin nicht zufrieden mit dieser Situation. Mit dem alten System hatte ich über Jahre keine solchen Probleme.
Röber
1. Oktober 2019 @ 10:17
Ich bin mit dem Freestyle Libre 1 sehr zufrieden gewesen,bekomme seit August 19 nun den Libre 2,obwohl das Rezept für den Libre1 war,mir wurde der Libre 2 zugeschickt,ohne Nachfrage..Seitdem habe ich nur Probleme.1.Sensor nach 14 Stunden nicht mehr aktiv.2.Sensor hielt dann 7 Tage,3 Sensor 12 Tage und 4.Sensor dann 24 Stunden.Natürlich habe ich Abbott immer gleich angerufen und die ersten 2 ersetzt bekommen.Auch die letzten beiden Ersatzsensoren sind auf dem Weg zu mir.Auf die Nachfrage ob andere Benutzer auch die Probleme hätten,wurde nicht eingegangen.Nun fliege ich in Urlaub und bin etwas verunsichert.Solle ich die 5 Sensoren alle mit nach Tunesien nehmen,könnte ja jederzeit wieder einer inaktiv werden und was ist dann.Auskunft der Mitarbeiterin,kaufen Sie sich Teststreifen in der Apotheke,um sicher zu gehen.50 Teststreifen kosten 36 € und ich benötige mindestens 100,also 72€,das ist ja nicht Sinn und Zweck nochmal drauf zu zahlen.Ich möchte meinen Libre 1 zurück!
Dov
15. Oktober 2019 @ 15:29
Nach geuten Erfahrungen mit der Messgenauigkeit des FreestyleLibre 1 (meist < 10%) bin ich extrem enttäuscht von der Version 2. Bei mir liegen die Abweichungen meist zwischen 0 und 35% bei ein und dem selben Sensor. Mnachmal sogar bis über 50%. Manchmal müsste ich den Alarm auf 40 mg/dl setzen, was aber nicht gehr, weil das Minimum 60 mg/dl ist.
Schade. Für mich ist es damit vollkommen unbrauchbar.
Bummi
21. November 2019 @ 19:54
Die Entscheidung für dieses Meßsystem fällt mir sehr schwer , denn ich habe äußerste Bedenken über meine streng persönlichen medezinischen Daten,die völlig ungehemmt auf einen amerikanischen Server der Firma landen und somit frei handelbar sind.
siehe hier :
https://www.shz.de/tipps-trends/ernaehrung-gesundheit/datenschuetzer-warnt-vor-neuem-diabetes-messgeraet-id8978761.html
Ich frage mich schon ,warum die Nutzung der Software nur online möglich ist , so etwas kann man auch offline betreiben.
Gibt es da andere Software um die Daten für ein Tagebuch zu erstellen ?
Wieso werden solche Praktiken kritiklos hingenommen ?
Danke Bummi
Wolfgang
9. Juni 2020 @ 22:36
Seit ein paar Jahren benutze ich das FreeStyleLibre System. Zuerst 1 und seit ein paar Monaten System 2. Ich bin sehr froh, dass ich nicht mehr stechen muss, aber das System hat etliche Nachteile.
1.) Die Sensoren sind zu groß. Ich habe sie Aufgesägt und sie unter dem Mikroskop angesehen. Nach dem Stand der Technik wäre eine Reduzierung von 50-90% problemlos möglich.
2.) Die Sensoren vom Type 1 fielen sehr oft ab, weil der Klebstoff austrocknete. Die Sensoren beim Type 2 halten besser, ja sogar zu gut, aber ich habe jetzt blaue Flecken.
3. ) Der Telefonservice ist eine Katastrophe. Die hässliche Stimme der Dame ist schon schlimm genug, dazu kommt noch die ewige Dauer um zu dem gewünschten Punkt zu kommen. Plus völlig falsche Vorstellungen über Datenschutz.
Ich stamme aus dem Bereich Produktentwicklung und Qualitätssicherung im Premium Automobilbereich. So etwas wie die Firma Abbott macht, hätten wir uns nie erlauben dürfen.
Sandy
21. Juli 2020 @ 16:27
Vielen Dank, dass Sie diesen Bericht über Freestyle Libre 2 mit uns teilen. Dieser Artikel ist sehr hilfreich. Ihr Blog ist eine großartige Referenz, die Sie haben sollten.
Werner Gysi
12. Dezember 2020 @ 10:24
Ich habe FreeStyle 2 und eigentlich keine Probleme, auch keine roten Flecken beim Sensor.
Nur der Touchscreen des Lesegerätes funktioniert nicht immer und zwar nur nur das OK oben rechts, alle anderen Touches sind okay. Der Fehler ist nicht permanent, nur in ca. 50%.
Hat jemand eine Idee, was das sein kann? und was man dagegen tun kann?
Vielen Dank im Voraus für Eure Tipps.