Diabetes und Campen – Ein Besuch im Camp D
Nachdem es die letzten Wochen hier ein wenig ruhig war, kann ich euch heute von einem meiner persönlichen Highlights in diesem Jahr berichten. Ich durfte zusammen mit einigen anderen Bloggern das Camp D in Bad Segeberg besuchen.
Viele Zelte aber keine Indianer
Am vergangenen Donnerstag machte ich mich auf dem Weg in den Norden. Novo Nordisk hatte mich eingeladen das Camp D in Bad Segeberg zu besuchen. Nach einem kurzen Zwischenstop zum Frühstück bei Ilka und Finn von mein-diabetes-blog.com ging es weiter Richtung Camp Dort wo man normalerweise Indianer und die Karl May Festspiele vermutet fand in diesem Jahr zum vierten mal das Camp D unter dem Motto ” Die Zukunft gehört mir” statt. Ein viertägiges Zeltlager für Junge Menschen mit Diabetes. Sport, Workshops und der Austausch mit anderen Diabetikern standen auf dem Programm. Das Camp D vereinigt diese Punkte in einer besonderen Art und Weise und bietet eine Atmosphäre der man sich kaum entziehen kann. Das Camp bietet Platz für bis 500 Teilnehmer, die von ca. 180 ehrenamtlich arbeitenden Helfern und Ansprechpartnern betreut werden. Darunter finden sich Ärzte, Diabetesberater, Sportler oder auch ehemalige Camp D Teilnehmer. Kurz gesagt für jedes Problem, egal ob medizinischer oder organisatorischer Natur, stehen direkte Ansprechpartner zu Verfügung.
Nachdem wir im Camp eingetroffen waren, begrüssten wir kurz den ein oder anderen Bekannten aus der #dedoc. Mit von der Partie waren Tine von icaneateverything, Matthias von Typ1liveblog.de, Bente von reisen-mit-typ1.de sowie Andreas vom Schweizer klaeuiblog. Danach stand auch schon der erste Programmpunkt für uns auf dem Plan. Das Pressegespräch. Nach einer kurzen Begrüssung durch Prof. Dr. Michael Höcker wurden wir von diversen Rednern auf die bevorstehenden Tage eingestimmt und erhielten eine Menge an Hintergrundinformationen zum Camp D und zur allgemeinen Situation von Diabetes in Deutschland.
Das Camp
Nach dem Pressegespräch brachen wir auf zu einem Rundgang durch das Camp. Das Camp befindet sich auf einer Pferderennbahn an einem nahegelegenen See. Wir bekamen alles gezeigt angefangen bei den Zelten der Teilnehmer, den Sportplätzen, den Sanitären Anlagen über die Workshop Zelte und das grosse Multifunktionszelt mit Bühne welches gleichermassen als Speisezelt und Veranstaltungszelt fungiert. Sich auf einem so grossen Gelände zurecht zu finden kann unter Umständen schon mal schwierig werden, wären da nicht die vielen Schilder die ein Verlaufen nahezu unmöglich machen. Überhaupt machte die Organisation des Camp einen durch und durch professionellen Eindruck. Nichts wurde hier dem Zufall überlassen. Auch das Angebot an Workshops und sportlichen Aktivitäten war hervorragend gemischt. Beachvolleyball, Bossaball,Breakdance,Radfahren,Fussball,Kickboxen,Klettern, Slacklining, Stand Up Paddling,Tischtennis, Tricking, Yoga, Zorbing………. Für jeden Geschmack hielt das Camp D die passende körperliche Aktivität parat. Ebenso breit gefächert wie das Sport Angebot waren die Themen der vielen Workshops rund um das Thema Diabetes.
Hier ein kleiner Auszug aus dem reichhaltigen Workshop Angebot:
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- Reset my diabetes
- Diabetes – Probleme mit der Sexualität und Schwangerschaft
- Diagnose “Diabetes” -zukünftig ohne Alkohol und Drogen ?
- Mit Diabetes im Strassenverkehr und Beruf
- Sport mit Diabetes – alles geht, wenn man weiß wie
- Erwachsen werden mit Diabetes
- Auf den (Diabetes) Hund gekommen
- Inuslinpumpentheraphie – so individuell wie dein Leben
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Alle Workshops wurden von Experten auf dem jeweiligen Gebiet geleitet . Auch der ein oder andere “Prominente” lies es sich nicht nehmen seinen Beitrag zum Camp D zu leisten. So gab es z.B einen Filmworkshop mit Olympiasieger Matthias Steiner oder den Kochworkshop “Oles Kitchenclub” mit Fernsehkoch Ole Plogstedt und Kickboxen mit Anja Renfordt nebst Diadog Candy.
Die Zukunft gehört mir
Das eigentliche Highlight des Camp D ist aber die unglaublich offene und freundliche Atmosphäre die den Austausch mit anderen Teilnehmern unglaublich fördert. Wo hat man im Alltag schonmal die Gelegenheit 500 andere Diabetiker auf einem Haufen anzutreffen. Auf einmal ist man eben nicht mehr Aussenseiter oder der mit dieser komischen Krankheit, sondern mittendrin und einer von Vielen. Und sollte man es nicht schon durch die Workshops oder die sportlichen Aktivitäten im Camp verstanden haben, so erfährt man spätestens im Austausch mit den anderen Camp Bewohnern was mit Diabetes möglich ist. Nämlich alles. Die Zukunft gehört mir. Und sollte doch einmal eine Fragestellung unbeantwortet bleiben oder unklar sein, helfen die zahlreichen Ansprechpartner in den roten Shirts mit der Aufschrift “Quatsch mich an ” immer weiter.
Kurzgesagt kann man das Camp D nur jedem jungen Manschen mit Diabetes empfehlen. Ich gehöre auf Grund meines fortgeschrittenen Alter´s ja nun nicht mehr zur Zielgruppe des Camp D, aber wäre ich noch einmal zwanzig Jahre jünger, stünde das Camp D definitiv auf der Liste der Dinge die man einmal im Leben tun sollte.