Moments of Diabetes -DBW2015
Da rennst Du nun schon seit Jahren mit der Diabetes Bitch durch die Gegend und mittlerweile läuft es ganz ganz passabel. Klar gab es immer mal wieder kleine Up´s & Down´s aber nichts besonders erwähnenswertes. Doch dann erteilt dich aus heiterem Himmel ein Blitzschlag der Diabetes Bitch…
Der Tag an dem mich dieser Blitzschlag ereilen sollte begann schon komisch. Aufgewacht bin ich schon mit ein viel zu hohen Wert und einem Hunger der seinesgleichen suchte. Also erstmal ausgiebig gefrühstückt und nach dem Frühstück Korrektur und Mahlzeiten Bolus in einem abgegeben. Dann ging´s ab zur Arbeit und der Tag nahm seinen Lauf. Nach zirka vier Stunden mass ich erneut meinen Glukosespiegel mit dem Libre. Eigentlich hatte ich erwartet, dass dieser im Vergleich, zu vor dem Frühstück, deutlich niedriger ausfallen würde. Pustekuchen, das Libre zeigte nur noch Hi an. Sehr verwundert darüber machte ich noch zwei Messungen. Eine mit dem Libre, allerdings blutig mit Teststreifen und die zweite mit dem iBGstar. Über 500 mg/dl. Heiliger Strohsack. Um der Sache Herr zu werden, spritzte ich erneut die anderthalbfache Korrektur, und prüfte Schlauch & Katheter meiner Insulinpumpe.
Der Asia Fehler
In der Mittagspause ging´s nach Hause, wo dann eine Portion Asia Nudeln auf mich wartete. Dazu konnte ich leider nicht wirklich nein sagen. Ein erneuter BZ Check ergab erfreulicherweise einen Wert von 260 mg/dl und die Trendpfeile des Libre zeigten senkrecht nach unten. Um sicher zu sein wechselte ich das Infusionsset meiner Pumpe, denn der Katheter lag zugegebenermaßen schon einen Tag zu lang. Danach gings an die Asia Nudeln incl. grosszügigen Bolus. Bevor ich mich wieder auf den Weg zurück zur Arbeit begab, machte ich noch einen Ketontest. Alles in Bester Ordnung, zumindest was die Ketone anging. Stunden später auf der Arbeit wiederholte sich das Drama vom Vormittag. Das schob ich dann auf die Asia Nudeln, obwohl ich mir eigentlich sicher war diese richtig berechnet zu haben. Ich gab erneut eine leichte Korrektur ab. Während meine Stimmung normalerweise immer mehr steigt je näher es auf den Feierabend zugeht, sah es diesmal ganz anders aus. Irgendwie war mir leicht übel und ich bekam Kopfschmerzen. Auf dem Weg nach Hause dachte ich noch darüber nach, ob da vielleicht eine Grippe oder Ähnliches im Anmarsch ist. Zu Hause angekommen, wurde die ganze Sache leider auch nicht besser. Ganz im Gegenteil. Mir ging es richtig mies. Ich beschloss also einen Haken an diesen Tag zu machen und mich ins Bett zu legen. An dem Punkt wurde es auch Manuela klar, dass irgend etwas mit mir nicht stimmt, denn das hatte sie bei mir noch nie erlebt. Auf dem Weg ins Bett machte ich noch einen Zwischenstop im Bad für einen erneuten Ketone Test. Und diesmal fiel dieser leider katastrophal aus. Der Teststreifen war dunkel violett und somit wohl die Ketone im +++ Bereich. Okay, nun weißt du wenigstens was los ist, dachte ich mir. Also wurde nun Operation Ketoazedose gestartet. Sofortige doppelte Korrektur und….. ihr kennt das. Während ich oben im Schlafzimmer lag und literweise Wasser in mich hinein kippte, begann Manuela sich ernsthafte Sorgen um mich zu machen. Denn für sie war das die erste Ketoazedose die sie miterlebte. Denn in der Regel habe ich auch bei BZ Werten jenseits des Nierenspiegels keine erhöten Ketone Werte. Auch eine schwere Ketoazedose hatte ich noch nie. Wenn sich mal Ketone bei mir bemerkbar machten konnte ich das mit dem Ketoschema von meinem Doc schnell wieder in den Griff bekommen. Nach einer Stunde war der BZ zwar wieder leicht gesunken, die Ketone jedoch nicht. Also noch mehr Wasser trinken und weiter zwischen Bad und Bett hin und her pendeln. Manu hatte in ihrer Unsicherheit, bereits in der #DOC recherchiert und brachte mir noch mehr Wasser ans Bett.
The Duke of puke
Irgendwie hatte ich dann aber schon genug kaltes Wasser in mich hinein gezwungen. Weil sich die Ketone davon aber nicht grossartig beeindruckt zeigten, beschloss ich es mal mit warmen Wasser zu versuchen. Das hätte ich besser nicht tun sollen. Denn das was nun folgte kann man ohne zu übertreiben als eine Reise rückwärts zu den dunkelsten Seiten Asiens bezeichnen. Unter lauten Getöse und Kampfgeschrei, kotze ich mir die Seele aus dem Keton geplagten Körper. Bett -> Wasser trinken -> Bad -> Magenentleerung. Das ging eine Weile so. Manu war drauf und dran einen Krankenwagen zu rufen. Finn konnte sie jedoch per Facebook beruhigen und ihr bestätigen, dass meine Vorgehensweise bezgl. der Ketoazedose richtig ist. Irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit (ca.3 Stunden) war der Spuk dann auch vorbei. Ketone weg und BZ wieder im Normalbereich. Heiliges Blechle, das war ein Diabetes Moment den ich keinem gönne und auch so schnell nicht wieder brauche.
So viel von mir zum Montagsthema zur #DBW2015