Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und kurz vor dem Final Countdown hielt es für mich noch eine Überraschung bereit.
The Good, The bad…
Das Jahr 2015 hielt einige gute aber auch einige schlechte Nachrichten für mich und meine Diabetes Bitch bereit. Zu den guten gehörte sicherlich die Bewilligung der Kostenübernahme für das Freestyle Libre seitens meiner Krankenkasse. Blöd nur, dass die Krankenkasse mir zwei Wochen später mitteilte, dass diese Zusage nur noch für ein halbes Jahr gilt und in Zukunft dann komplett wegfällt. Ab dann heisst es auch in 2016 wieder: Selber zahlen. Das freut einen ganz besonders, wenn man gerade erst zu dieser Kasse gewechselt ist. Als Grund nennt man das Urteil des Bundessozialgerichts das auch den CGM System bescheinigt eine grundsätzlich neue Methode der Glukosemessung zu sein. Und weil das so ist, muss erst der Gemeinsame Bundesausschuss bewerten ob solch ein Verfahren überhaupt einen genügend grossen Zusatznutzen bringt. Erst wenn das passiert ist können CGM Systeme (und auch das Freestyle Libre), überhaupt erst in den Hilfsmittelkatalog aufgenommen werden. Soweit so schlecht. Diese Argumentation ist jedenfalls nachvollziehbar. Dass CGM / FGM nicht im Leistungskatalog zu finden sind ist ja hinlänglich bekannt. Und ich gehe mal davon aus dass dieser Umstand auch meiner KK bekannt war. Anfang des Jahres lockten dennoch (bzw. warben) einige Kassen damit, die Kosten für das Freestyle Libre System zu erstatten, was einige Diabetiker dazu veranlasste die KK zu wechseln. Nun, nachdem man bei den KK´s einige Diabetiker mehr an Bord hat (und für die eine KK entsprechend mehr Geld aus dem grossen Topf bekommt. siehe Risikostrukturausgleich), fällt denen auf “Oooops das ist ja gar nicht im Leistungskatalog, das dürfen wir ja garnicht erstatten “. Echt jetzt ?? Ein Schelm wer böses dabei denkt.
The Evil
Die zweite negative Erfahrung in Sachen Diabetes war für mich die Erkenntnis, dass ich das Freestyle Libre gar nicht vertrage. Wie auch bei vielen anderen Anwendern, reagiert meine Haut allergisch auf irgendeinen Stoff der im Libre oder dessen Pflaster enthalten ist. Also versuchte ich ein Lösung dafür zu finden, denn den Gedanken wegen sowas in Zukunft nur noch blutig zu messen zu können finde ich äusserst bescheiden. Klar kann man sich fragen : Warum eigentlich? Ging doch vorher jahrelang auch gut. Stimmt auch. Aber wenn es ein System gibt mit dem ich unblutig messen kann und das obendrein noch mit Verlaufskurven und Trendpfeilen aufwartet und dadurch das Diabetes Management um einiges komfortabler macht, dann will ich das haben. Schliesslich hab ich ja auch noch andere Hobbys. Eine grossen Teil von 2015 hab ich also mit irgendwelchen Selbstversuchen verbracht um eine Möglichkeit zu finden das Libre System trotz Allergie nutzen zu können. Gefühlt habe ich, bis auf eine Scheibe Salami, alles erdenkliche unter den Sensor gepackt um eine wirksame Barriere zwischen Haut und Sensor aufzubauen. Leider ohne Erfolg bisher…….
HEUREKA oder endlich wieder Freestyle Libre ohne Hautreaktion
Aber heute war es dann so weit. Im ständigen Austausch mit anderen Libre Anwendern häuften sich mit der Zeit noch so einige Methoden an, die getestet werden wollten.
So auch die Methode Blasenpflaster. In meinen Versuchen hatte ich schon ein paar Blasenpflaster (Compeed etc.) erfolglos ausprobiert. Daher maß ich dem folgenden Versuch eigentlich keine grossen Erfolgsaussichten bei. Wie sich aber mittlerweile nach dem tragen von zwei Sensoren herausgestellt hat, ist das für mich die Lösung.
In diesem Sinne werde ich also auch im Jahre 2016 ein Freestyler sein.
Bleibt mir noch Euch einen phänomenalen Start ins neue Jahr zu wünschen. Dreht die Boxen auf und lasst es krachen.
See ya @ the other Side.
Nachtrag:
Auf dem T1day konnte ich für das T1team ein Interview mit Dr. Stefanie Kaman zum Thema Hautirritationen führen.
Dort erläutert Sie das Problem sehr anschaulich und verständlich.
Das Blasenpflaster von Hansaplast
Das Prinzip ist das gleiche wie auch bei allen anderen Versuchen vorher.
Das Blasenpflaster gibt es in verschiedenen Grössen. Ich habe für meinen Versuch die grosse Variante genommen, denn auf das passt ein Libre Sensor gerade so eben drauf. Bedeutet also, dass beim setzen des Sensors darauf zu achten ist den Sensor genau mittig zu setzen. Mir ist das leider nicht so gut gelungen und deshalb ragte etwas von dem Libre Pflaster über den Rand des Blasenpflasters hinaus. Das hat aber den Vorteil, dass euch nun den direkten Vergleich von meiner Haut unter dem Blasenpflaster und meiner Haut im direkten Kontakt mit dem Libre zeigen kann. Das Ergebnis ist phänomenal und übertrifft alle bisherigen Methoden um Lichtjahre.