Website-Icon sugartweaks – Diabetes Blog

Ready for Take Off – Ypsopump und andere Gadgets

Am letzten Wochenende machte ich mich auf  den Weg in die Schweiz zum #mylifeDN. Zusammen mit anderen Bloggern hoffte ich auf neue Informationen zur Ypsopump. Im Autoradio trällerte Herr Naidoo ” ..dieser Weg wird kein leichter sein….” und ich ahnte noch nicht wie Recht er hatte.

Xavier hatte Recht

Um 5.15 Uhr am Freitag morgen stiegen Manuela und ich noch etwas schlaftrunken ins Auto um zum Düsseldorfer Flughafen zu fahren. Dort sollte ich dann gegen 7 Uhr mit dem Flieger Richtung Zürich abheben. Ypsomed hatte alle Mitglieder zu einem neuen Treffen des #mylife Diabetes Networks eingeladen. Ich war sehr gespannt auf die Neuigkeiten aus dem Ypsomed Team. Vor allem hoffte ich neues über die Ypsopump zu erfahren. Doch bis es dazu kam wurde meine Geduld noch bis aufs äusserste strapaziert. Für den Weg zum Flughafen benötige ich normalerweise, auch bei ungünstiger Verkehrslage, nicht mehr als 45 Minuten. Da sich momentan auf dieser Strecke ein paar Baustellen ausgebreitet haben, sind Manuela und ich extra früh los gefahren um genügend Puffer zu haben. Zunächst lief auch alles wie am Schnürchen. Bis zu dem Zeitpunkt als wir am Hildener Kreuz von der A46 auf die A3 Richtung Flughafen wechselten. Kaum waren wir die ersten 500 Meter auf der A3 gefahren, wurde der bis dahin fliessende Verkehr zu dem was man zähflüssiger Verkehr nennt. Gut das wir so früh los gefahren sind, dachte ich noch bei mir als die Stimme aus dem Radio völlig emotionslos verkündete, dass auf der A3 in der Nacht ein LKW ausgebrannt ist und man nun mit den Aufräumarbeiten beginne weshalb es zu zähflüssigen Verkehr und Stau kommen könne. Etwa 10 Miunten später, der Verkehr auf der Autobahn war mittlerweile völlig zum erliegen gekommen, wurde verkündet die A3 sei nun bis ca. 7 Uhr gesperrt. Das war´s dann wohl, den Flug nach Zürich konnte ich wohl vergessen. Ich machte mich also daran, mit der Hilfe von Ypsomed, mich um eine Umbuchung des Fluges zu kümmern, was nach ein paar Telefonaten dann auch funktionierte. Der neue Flug sollte nun also um 9.50 starten. Perfekt, denn somit hatte ich nun genug Zeit die architektonische Schönheit einer Autobahn mal ganz intensiv auf mich wirken zu lassen.

Fliegt dein Flug an Dir vorbei, war wohl Stau auf der A3

Wieder meldeten sich die Verkehrsnachrichten im Radio um zu verkünden, dass die Sperrung nun doch eine Stunde länger als geplant andauern würde. Und so war es dann auch. Gegen kurz vor 8 Uhr konnten wir endlich weiter fahren und benötigten für die restliche Strecke zum Airport nur noch knappe 20 Minuten. Dort angekommen galt es noch die vorgenommene Umbuchung, dem Menschen am Check In Schalter zu erklären, denn dieser konnte mich warum auch immer nicht einchecken. Also ab zum Schalter der Airline, alles nochmals erklärt und nach sage und schreibe 45 Minuten war auch dieses Problem gelöst und ich konnte endlich einchecken und durch die Sicherheitskontrolle. Als letzter Passagier in ein schon voll besetztes Flugzeug zu kommen ist auch ein Erlebnis für sich. Frenetischer Jubel und herzliches Willkommen wollten irgendwie nicht so richtig aufkommen. Dafür gab´s genervte Blicke von den Mitreisenden gratis. Nachdem ich meinem Platz eingenommen und mich brav angeschnallt hatte, meldete sich der Pilot aus dem Cockpit und verkündete dass wir noch ca. 15 Minuten auf den Start warten müssten. Das trug zwar nicht zur Verbesserung der allgemeinen Laune an Bord bei, verschaffte mir aber das gute Gefühl nun nicht mehr der Grund für weitere Verzögerungen zu sein. Der Rest der Reise verlief dann wie geplant, sodass ich nach etwas Zug fahren durch die Schweiz, schlussendlich um 14.06 Uhr in Burgdorf, dem Firmensitz von Ypsomed ankam.

Dort begrüssten mich das Ypsomed Team sowie die anderen Blogger und Mitglieder des #mylife Diabetes Networks. Diese hatten gerade die Aufgabe hinter sich gebracht, die Antriebseinheit einer Ypsopump anhand einer Explosionszeichnung aus zig kleinen Einzelteilen per Hand zusammen zu bauen. Da ich ja nun leider zu spät war und noch andere Punkte auf dem Program standen, war mir diese Bastelarbeit leider nicht mehr vergönnt. Es ging auch gleich per Shuttlebus weiter in eine Produktionsstätte von Ypsomed.
Dort hieß es dann:

STOP – Hammer Time

Ich habe keine Ahnung warum mir gerade dieses Songzitat aus den frühen 90ern in Sinn kommt aber es lassen sich durchaus Parallelen zu dem ziehen, was nun folgte. Ausserdem heisst es an einer Stelle :”Pump a little bit and let them know it's going on”  was zweifelsohne auch als Motto für das nun folgende herhalten könnte. Die Führung unserer kleinen Gruppe wurde in die Hände von Herrn Hammer gelegt. Dieser hat in der Produktionsstätte in technischer Hinsicht das sagen. Sozusagen der Ober Zeremonien Meister (Master of Ceremonies )… kurz gesagt MC Hammer. Herr Hammer erklärte was uns nun erwartete. Die Besichtigung der Produktionsstrasse der neuen Insulinpumpe. Hier wird aus allen Komponenten die Ypsopump zusammengebaut. Wie man sich vorstellen kann, steht eine solch komplexe Anlage bei Ypsomed nicht auf dem Hinterhof herum, sondern in einem riesigen sogenannten Reinraum, den man nur in spezieller Schutzkleidung betreten darf.

Auf in den Reinraum

Das Prozedere beim Anlegen der Schutzkleidung in der sogenannten Personalschleuse kannten wir ja bereits von der letzen Werksführung durch die Produktionsstätten der Pen Nadeln. Bevor es allerdings los ging, wies uns MC Hammer eindringlich darauf hin, dass wir ihn alles fragen dürfen aber auf keinen Fall etwas anfassen sollen. Um es mit den Worten des Zeremonienmeisters aus den 90 ern zu sagen: “Can´t touch this”. Das was uns dann erwartete hatte mit den 90ern allerdings so gar nichts mehr zu tun. Herr Hammer führte uns in ein Areal vollgestopft mit Maschinen deren einziger Zweck darin besteht, jeden Schritt der zum Zusammenbau der Ypsopump erforderlich ist mit größtmöglicher Präzision durchzuführen und anschliessend das Resultat zu überprüfen. Wohin man auch sieht, entdeckt man Kabel, Monitore, kleine Roboter und mitten drin auch immer wieder Arbeitsstationen an denen die jeweiligen Arbeitsschritte in Handarbeit durchgeführt werden. Selbst wenn man als außenstehender glaubt einen vagen Überblick darüber zu haben, wie aufwändig die Entwicklung einer Insulinpumpe ist, so bekommt man spätestens bei der Präsentation einer solchen Produktionslinie eindrucksvoll vor Augen geführt, dass die Produktion mindestens genau so aufwendig ist. Vor allem wenn man erfährt, dass viele der zur Produktion benötigten Anlagen und Maschinen ebenfalls im Hause Ypsomed entwickelt wurden. Ich kann euch sagen, ich bin schwer beeindruckt. Der Aufwand der hier betrieben wird um uns Diabetikern ein präzises, exakt funktionierendes Gerät zur Verfügung zu stellen ist gigantisch. Nachdem all unsere Fragen beantwortet waren, verabschiedeten wir uns aus den heiligen Hallen und traten unsere Reise nach Estavayer-le-Lac an. Hier verbrachten wir den Rest des Wochenendes in einem wunderschönen Hotel am Ufer des Lac de Neuchätel mit Picknick am See, guten Gesprächen und Workshops zusammen mit dem Team von Ypsomed. Eine tolle Atmosphäre um sich einmal auszutauschen. Hersteller und Anwender im Dialog. Auch die Projekte von uns Bloggern fanden ihren Raum in einer extra dafür eingeplanten Session. So berichtete Ilka vom Lauf zwischen den Meeren an dem dieses Jahr bereits zum dritten Mal das Team “Powered by Insulin” antritt. Max von Diabetes und Sport aus Österreich erzählte uns von seinem Projekt ” Von Null auf Hundert ” und Ypsomed stellte uns ihre neuen Pen Nadeln “Clickfine Diamant Tip” vor. Zudem gab es noch ein,wie ich finde, witziges Video zum mylife Unio welches ich euch nicht vorenthalten möchte.

Vom Berg ins Tal

Randvoll mit neuen Informationen und Eindrücken machten wir uns am Samstag nachmittag auf den Weg in die nahen Berge um bei einer Hiking Tour etwas Schweizer Bergluft zu schnuppern. Knappe 2 Stunden wanderten wir gemeinsam durch eine Bergkulisse wie man sie aus Heidi oder Luis Trenker Filmen kennt. Und weil Bilder ja mehr sagen als 1000 Worte hier ein paar Impressionen davon.


Was aber im ganzen Trouble um die Ypsopump ein wenig unterging, war ein Gadget auf das ich mich schon seit einiger Zeit freue und welches nun endlich das Licht der Welt erblicken wird. Der Orbit Inserter. Hierbei handelt es sich um ein kleines Hilfsmittel welches das setzten der Orbit Katheter um einiges vereinfacht. Ich bin ein totaler Fan von diesen Kathetern. Bei mir halten sie gut und durch den Drehmechanismus der es dem Schlauch ermöglicht sich um den Katheter zu drehen kommt es auch nicht zum unliebsamen abreissen oder abknicken des Schlauches. Leider macht dieser Drehmechanismus aber auch das Entfernen der Pflasterfolien etwas schwierig, Man braucht schon etwas Übung und eine bestimmte Technik um diese rückstandslos vom Pflaster trennen zu können. Mit dem neuen Inserter gestaltet sich die Sache nun wesentlich einfacher. Inserter spannen, Katheter im Inserter fixieren, Folien entfernen, Inserter an gewünschter Stelle ansetzen und Auslöseknopf drücken. Zack !! Fertig.

Das soll als grobe Zusammenfassung dieses Wochenendes erstmal reichen. Ich kann mir vorstellen dass ihr nun auf nähere Details zur Ypsopump,den neuen Pen Nadeln oder dem Orbit Inserter gespannt seid. An dieser Stelle muss ich euch aber um ein wenig Geduld bitten, denn dazu wird es hier auf dem Blog jeweils einen eigenen Artikel geben.

Stay tuned and always trust in Xavier 🙂

 

Sascha

 

p.s:

Mit von der Partie waren übrigens noch folgende Blogger, die sicherlich auch berichten werden:

Jen von missjengrieves.com
Andrea von livingwithdandcd.com
Matthijs Graner von eendiabetes.nl
Ilka und Finn von mein-diabetes-blog.com
Tine von icaneateverything.com
Matthias von typ1liveblog.de
Max von diabetesundsport.at