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Laufen mit Freunden – LzdM 2014

Unser Diabetiker – Laufteam “Powered by Insulin” startete beim Lauf zwischen den Meeren dieses Jahr mit zwei Staffeln. Hier mein Bericht von einem grandiosen Wochenende.

Alles begann am Freitag auf der Werft von Bastian Hauck in Schleswig. Über den Tag verteilt trudelten  alle Läufer ein und es wurde erst einmal jeder in lockerer Atmosphäre begrüsst. Manche meiner Mitläufer kannte ich ja bereits schon vom letzten Jahr, andere noch gar nicht. Danach machten wir uns daran den Tag des Laufes zu besprechen und zu organisieren, wie jeder der Läufer pünktlich zu seinem Startpunkt, und nach vollbrachter Etappe dann zum Zieleinlauf nach Damp kommt. Keine ganz so leichte Aufgabe, denn der Lauf zwischen den Meeren ist der grösste Staffellauf Norddeutschlands und somit ist auch das Verkehrsaufkommen um die Wechselpunkte herum entsprechend gross.

Planung – Wer muss wann wo sein

Nachdem jeder sein Teamshirt und das Goodie Bag bekommen hatte und alle organisatorischen Fragen geklärt waren, ließen wir den Abend bei einigen Bieren ausklingen. Manu und ich hatten, wie bereits im letzten Jahr eine kleine Blockhütte in Holzdorf gemietet . So kamen wir leider nicht in den Genuss die Nacht auf Feldbetten in der Werft zu verbringen.

Chillen vor dem Lauf in Eckernförde

Während am nächsten Tag schon die ersten Läufer unserer Teams ihre Etappen bezwangen, verbrachten wir den Vormittag im nahe gelegenen Eckernförde. Gegen Mittag hatten wir uns mit Finn verabredet. Finn und ich sollten die Etappe von Gut Hemmelmark nach Waabs laufen. Wenn alles nach Plan lief, sollte es ausreichen gegen 16.30 Uhr an unserem Wechselpunkt zu sein um den Staffelstab von Wiebke und Matthias zu übernehmen.

Sharp dressed Men

Nachdem wir uns fertig gemacht hatten und alles nötige verstaut hatten, brachte uns Manu mit dem Auto zu unserem Startpunkt. Da wir ja nicht genau wussten, wie schnell Wiebke oder Matthias dort auftauchen würde, fuhr Manuela kurz danach weiter in Richtung Waabs um uns dort rechtzeitig wieder in Empfang nehmen zu können. Denn nach unserer Etappe wollten wir ja mit den anderen in Damp durchs Ziel laufen.

Nachdem Manuela losgefahren war, standen wir also in der Nähe der Wechselzone parat und schauten immer wieder auf den dort aufgestellten kleinen Monitor.

Rudelstarren auf den Monitor

Wie es schien war es wohl auf den Etappen vor uns doch zu einigen Verzögerungen gekommen, denn es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis Wiebke am Horizont auftauchte und sichtlich geschafft und erleichtert in die Wechselzone stolperte. Mit einem langezogenem “Ahhh Saaaaschaaaaaa”, als sei ich Mitglied einer Boy Group, übergab sie mir den Staffelstab und danach vermutlich sich selber :-). Nun wurde es also Ernst. Während ich meine Lauf App startete, um wenigstens ungefähr Tempo und Strecke einschätzen zu können, trottete ich aus der Wechselzone. Ein kurzer Blick aufs CGM meiner Animas Vibe versicherte mir, dass mein Blutzucker mit 205 mg/dl hoch genug für die bevorstehende Anstrengung war. Ich hatte mir vorgenommen, darauf zu achten nicht gleich am Anfang zu schnell zu laufen. Das war auch gar nicht möglich denn die Strecke erwies sich um einiges hügeliger als es bei der Strecken Erkundung per Auto am Tag zuvor den Anschein hatte. So wurde ich also von einigen Läufern überholt. Manche davon sah ich dann einige Kilometer später gehend wieder, andere verschwanden einfach am Horizont. Ich fraß also Kilometer für Kilometer in mich hinein und während mir meine Lauf App gerade erzählte, ich sei schon 6,2 Km gelaufen tauchte am Ende des Hügels ein Schild auf, das mir erst 5 km bescheinigte. Und da dieses Schild auf einem der wenigen Schattigen Abschnitte stand, nahm ich es zum Anlass mein Tempo noch etwas runter zu kurbeln und dabei etwas zu trinken. Am Ende der Schatten Passgage ein kurzer CGM Check. 156 mg/dl – Perfekt. Mein Weg zog sich also weiter durch die hügelige Landschaft hinweg durch Felder, Felder, aber auch vorbei an Feldern und Feldern.

Felder, wohin das Auge sehen kann

Und während ich da so vor mich hin keuchte viel mir auf, dass mich schon lange keiner mehr überholt hatte. Ich fing an mir Gedanken zu machen ob ich schon der letzte Läufer wäre und rechnete damit, dass Finn bald an mir vorbei traben würde. Doch das Einzige was in den nächsten Minuten an mir vorbei zog war das 1 Km Schild. Yeeha.. Zähne zusammen beißen, gleich ist es geschafft. Als ich den letzten Hügel hochkam sah ich auf dessen Spitze eine Ansammlung Menschen die die Läufer anfeuerten . Halt durch …. Gleich hast du es geschafft.. ! Doch hierbei handelte es sich nicht um die Wechselzone , wie ich vermutet hatte, sondern nur um den Einlauf zu dem Sportplatz auf dem sich diese befand. Und um diese zu erreichen musste man als Läufer noch ein paar Extra Runden auf dem Sportplatz drehen. Na Super. Kaum auf dem Sportplatz angekommen hörte ich auch schon Manu, Anton,Carina und natürlich Käthe, die mich anfeuerten. In einiger Ferne tauchte dann tatsächlich auch die Wechselzone auf und ich sah Ilka die dort auf mich wartete um die letze Etappe des LzdM in Angriff nehmen zu können. Nach erfolgreicher Staffelstab Weitergabe, brauchte ich erstmal ne Weile um wieder zu Atem zu kommen und gönnte mir ein großes isotonisches Getränk.

Eigentlich hatte ich erwartet, dass Finn kurz nach mir ins Ziel kommen würde, doch wie ich erfuhr konnte er erst 44 Minuten nach mir starten. Doch nach einer Weile tauchte auch Finn auf dem Sportplatz auf und übergab den Staffelstab erfolgreich an Anton.
Danach machten wir uns sogleich auf den Weg nach Damp um hoffentlich mit dem restlichen Team gemeinsam durch ‘s Ziel laufen zu können. Das klappte aufgrund der Verkehrslage leider nicht, sodass wir erst einige Minuten später am Ziel ankamen.

Nachdem wir unsere Urkunden abgeholt hatten, machten wir uns gemeinsam auf den Weg zurück nach Schleswig zur Werft. Unser Orga Team hatte zu unser aller Freude und Stärkung Spanferkel organisiert. Während die anderen Teams auf der großen After Run Party in Damp die Nacht zum Tag machten, ließen wir es uns schmecken und feierten, wenn auch nicht ganz so hart, unsere eigene Party.
Am nächsten Morgen traf man sich dann zum gemeinsamen Aufräumen oder zum Stand up Padling auf der Schlei, bevor sich alle voneinander verabschiedeten und nach Hause fuhren. Bis zum nächsten Jahr wie ich hoffe.
Der Lauf zwischen den Meeren war für mich wieder ein super Ereignis und ich möchte mich noch ganz herzlich beim Orgateam Ilka, Bente,Basti,Finn für die tolle Organisation bedanken. Ebenso bei unseren tollen Supportern die dafür gesorgt haben, dass alles perfekt in Time und reibungslos ablief.
Auch unseren Sponsoren möchte ich danken, ohne die das ganze Spektakel sicherlich nicht hätte stattfinden können. Einige von unseren Läufern hatten durch das grosszügige Sponsoring von Nintamed, erstmalig die Gelegenheit ein Dexcom G4 CGM System unter Real Bedingungen zu testen und bekamen dadurch eine andere Perspektive auf den Diabetes geboten. Natürlich gilt mein Dank aber auch allen anderen Firmen. Mysugr, Dextro,Clif Bar, Red Bull, Flensburger Pilsener.

Das wirkliche Highlight des Lauf zwischen den Meeren bleiben für mich jedoch die Menschen im Team Powered by Insulin. Menschen die immer wieder aufs neue zeigen dass mit Diabetes alles möglich und auch alles machbar ist. Menschen die sich nicht hinter irgendwelchen ” ich darf/kann nicht weil ich hab ja….” Argumenten verstecken. Menschen die den Diabetes an seinen sprichwörtlichen Eiern packen und ihn dahin schleifen wo er hin gehört. In die Mitte und in das Bewusstsein unserer Gesellschaft.

Stay tuend ….

Running Sascha