Eine kleine Zusammenfassung des Roche Blogger Meet-Up zum EASD 2015
Am Montag ging es dann zum offiziellen Programm oder besser gesagt um das Event weshalb wir eigentlich nach Stockholm gekommen sind. Das erste Roche Diabetes Care Blogger Meet- UP. Nach dem Frühstück bestiegen wir den bereitstehenden Bus der uns zum Veranstaltungsort Münchenbryggeriet brachte. Neben uns deutschen Bloggern waren nun auch einige Blogger aus anderen Ländern vertreten sowie Pressevertreter und Journalisten. Das Blogger Meet Up war für den Nachmittag geplant da vorher noch das Roche Diabetes Care Scientific Media Symposium statt fand. Angekommen im Münchenbryggeriet wurden wir herzlich begrüsst und es blieb etwas Zeit um sich bei einem zweiten Frühstück zu stärken und sich gegenseitig bekannt zu machen. Denn es tauchten immer wieder neue Teilnehmer auf. Teilweise alte Bekannte oder aber auch Blogger die ich bisher nur aus dem Netz kannte, aber noch nicht persönlich getroffen hatte. Dann ging es auch direkt zum ersten Programmpunkt.
Das Scientific Media Symposium.
Das Blogger Meet-Up
Nach der Mittagspause ging es dann in die nächste Runde. Senior Vice President Dr. Matthias Axel Schweizer hielt einen Vortrag in dem wir erst noch einmal darüber aufgeklärt wurden, was Diabetes ist und was es bedeutet damit zu leben. Der Sinn darin das vor einem Publikum zu tun, welches überwiegend aus Diabetikern besteht ist mir bis heute noch nicht klar. Ich vermute er wollte noch einmal herausstellen, dass Roche Diabetes Care die Bedürfnisse von Diabetikern verstanden hat. ” Not having to think about diabetes every minute – a Vision or already reality ? ” war der Titel seines Vortrags. Während ich innerlich noch etwas über die “Aufklärungskomponente” seines Vortrages schmunzelte schoss mir folgendes Gedankenspiel durch den Kopf. Wenn “Not having to think about diabetes every minute ” also schon Realität ist, müsste der nächste grosse Meilenstein doch “Not having to think about diabetes at all” sein. Oder ?? Wenn man mal betrachtet, welche Technologien und Innovationen in den Letzen Jahrzehnten entwickelt wurden um das Leben mit Diabetes zu vereinfachen, stehen wir doch eigentlich gar nicht so schlecht da. Und keine Frage – Da ist noch Luft nach oben. Zugegeben, mir persönlich geht es immer noch zu langsam voran. Wie cool wäre es, wenn man einfach mal gar nicht an seinen unliebsamen Begleiter denken müsste und das Diabetesmanagement im Hintergrund einfach weiter läuft. Aber genug von meinen Gedankenspielen. Als nächstes stand Sebastian Liedtke auf dem Podium, seines Zeichens Global Head of Product Design bei Roche und erklärte wie im Hause Roche neue Trends,Technologien und Innovationen in deren Produkte einfliessen. Fast beiläufig zeigte er dabei eine Folie, die darauf schliessen lässt, dass ein CGM aus dem Hause Roche nicht unwahrscheinlich ist. Meiner Meinung nach sah das Ding das dort zu sehen war eher wie eine Patchpumpe aus….. Macht euch selbst ein Bild:
Nun folgte der Vortrag den viele im Publikum schon mit Spannung erwartet hatten. Dr. Stavroula Mougiakou von der Universität Bern, stellte ihre Forschungsarbeit auf dem Gebiet Computer Vision vor. Im Rahmen ihrer Arbeit hat sie und ihr Team eine App entwickelt, die in der Lage sein soll aus einem mit dem Smartphone geschossenen Foto einer Mahlzeit deren Kohlenhydrat Anteil zu berechnen. Nach ausführlicher Erklärung des zu Grunde liegenden Konzepts und der eingesetzten Technologien, wurde uns die App dann live vorgeführt. Anhand einiger “Testteller” demonstrierte uns einer der Entwickler die App. Von jedem Teller wurden mit der App zwei Bilder gemacht, eins von oben und das zweite aus einem 45 Grad Winkel. Dann rechnete die App und machte nach ein paar Sekunden einen Vorschlag über die Menge der enthaltenen Kohlenhydrate. Leider war der Tisch an dem diese Demonstration stattfand etwas ungünstig gewählt, denn die Beleuchtung war für die App nicht optimal. So dauerte es bei einigen Versuchen etwas länger bis die App ein Ergebnis ausgab. Immerhin scheint es vom Prinzip her zu funktionieren. Bis das ganze aber massentauglich ist und auch im schummrigsten Restaurant bei Kerzenschein zuverlässig funktioniert, wird wohl noch einige Zeit ins Land ziehen. Es sei betont, dass es sich hierbei um eine Alpha Version der App im Rahmen eines Forschungsprojekt handelt. Ob daraus überhaupt einmal ein marktreifes Produkt werden wird ist noch völlig unklar. Das das zu Grunde liegende Konzept jedoch funktioniert, konnte die Go Carb App eindrucksvoll beweisen.
Damit war das Roche Blogger Meetup dann auch fast schon zu Ende.
Wait – There is one more Thing !!
Der geneigte Leser mag sich fragen :” Moment mal…. was war denn jetzt der Unterschied zwischen dem Media Symposium und dem Blogger Meet UP ???”. Die Frage ist durchaus berechtigt. Denn beide Events folgten bisher dem gleichen Konzept. Ich fasse das jetzt mal plakativ und herunter reduziert zusammen. Die Kommunikation verlief, mit Ausnahme der Pausen und der Podiumsdiskussion, bei beiden Events recht einseitig. Durchaus interessante Vorträge vom Podium in Richtung Publikum. Ein bewährtes Konzept, dass sicherlich auch heute noch seine Berechtigung hat wenn es darum geht die Message eines Unternehmens an die Presse zu vermitteln. Wir (Dia) Blogger ticken da wahrscheinlich etwas anders. Mit reinen Frontalunterricht, so gut er auch gemacht ist, können wir nur bedingt etwas anfangen. Das liegt sicherlich zu einem grossen Teil daran, dass wir mit dem worüber wir in unseren Blogs schreiben tagtäglich leben und daher die Dinge naturgemäss aus einer anderen Perspektive betrachten als ein Journalist der “nur” seinen Job macht. Wir stehen da mehr auf ernst gemeinten Austausch untereinander und noch mehr auf konstruktiven Dialog mit den Herstellern die Geräte und Technologien für uns Diabetiker entwickeln. Ich persönlich finde es grossartig, dass auf diesem Gebiet gerade in den letzten Jahren einiges in Bewegung geraten ist und die Diabetes Community mitsamt uns Bloggern von Firmen wie Roche wahrgenommen wird. Ich glaube wir sind auf dem richtigen Weg. Aber zurück zum Blogger Meet Up.
Wäre das Meet Up an oben erwähnter Stelle tatsächlich beendet gewesen, hätte ich mich auch gefragt was denn nun genau der “Meet Up” Aspekt war. Zum Glück war es das nicht und nahm noch einmal richtig Fahrt auf. Denn nun wurde mit Hilfe des Elevator Pitch herausgefunden wer denn eigentlich die anderen Menschen im Publikum waren. Jeder der Anwesenden stelle sich und seinen Blog kurz vor. Die deutsche Blogger Szene war etwas zahlreicher vertreten, was aber nicht bedeutete dass alle im Raum mehr oder weniger mit einander bekannt waren, denn auch aus anderen Ländern waren viele Blogger vertreten. Um den nun in Fahrt gekommenen Austausch nicht gleich wieder zu bremsen, fand am Abend dann noch ein gemeinsames Abendessen in einem gemütlichen Restaurant in Stockholm City statt. Hier hatte man nun endlich Gelegenheit, in nunmehr nicht ganz so offizieller Atmosphäre und bei hervorragendem Essen mit allen Beteiligten ins Gespräch zu kommen. Ein krönender Abschluss für einen spannenden Tag.
Natürlich hatte ich Schussel im Eifer des Gefechts mal wieder vergessen rechtzeitig meine Pumpe mit Insulin aufzufüllen und musste mich zwischen Hauptspeise und Nachtisch mal Kurz bei Dia Buddy Finn andocken. Thanx a lot Mate !!