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5 Wege die deinen Diabetes Blog aus der Hypo holen

In den letzten Jahren hat die Diabetes Blogosphäre in Deutschland erfreulicherweise starken Zuwachs bekommen.  Aber ist die blosse Anzahl an “verzuckerten Blogs” ein Indiz für eine starke und gut vernetzte Diabetes Community ? Hier erfährst du was zu tun ist um deinen Blog vor einer Hypo zu bewahren.

Heute geht´s hier mal nicht primär um den Diabetes, sondern über das bloggen darüber. Bevor ich hier nun in die Vollen gehe, möchte ich noch eins voraus schicken. Ich möchte hier nicht als Oberlehrer auftreten. Einige der folgenden Punkte sollte ich wohl auch stärker beherzigen. Also nehmt das folgende nicht als Leitfaden, sondern maximal als Anregung.

Die Stimmen von Diabetia schreien viel und reden wenig

Jeder Blogger hat wahrscheinlich seine ganz persönlichen Gründe dafür einen Blog zu schreiben. Für den einen ist es gutes Ventil um sich mal seinen Frust von der Seele zu schreiben, der andere sucht vielleicht den Austausch mit anderen Menschen in ähnlicher Situation. Wieder andere möchten etwas bewegen oder über Diabetes aufklären. Und sicherlich gibt es auch einige bei denen die Mischung aus allem den Reiz des Bloggens ausmacht. Eines haben wir jedoch alle gemeinsam, das bloggen verleiht uns eine Stimme. Eine Stimme die gehört werden will. Wird sie gehört (also der Blog gelesen) ist alles gut und der Blogger zufrieden. Ist das nicht der Fall, macht sich Unmut breit und das bloggen wird schnell wieder an den Nagel gehangen. Oder aber es wird Ursachenforschung betrieben. Liegt es an meinen Inhalten ?? Ist mein Blog Design schlecht?? Vielleicht ist mein Ranking bei Google schuld ?? Was haben denn die anderen Blogs, das ich nicht habe. Die Antwort auf diese Frage ist schnell gefunden und lautet: LESER. Getrieben von dieser bitteren Erkenntnis setzt nun ein Mechanismus ein, dessen einziges Ziel es ist an mehr Leser zu gelangen bzw. dem eigenen Blog mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Es werden Accounts auf jedem erdenklichen Sozialen Netzwerk angelegt und diese  fort an auf Teufel komm raus mit den Inhalten des eigenen Blogs befeuert. Schnell merkt man dass das mindestens genau so viel Arbeit ist wie das verfassen eines tollen Artikels. Und ganz nebenbei fallen die anderen Fragen die man sich stellte komplett unter den Tisch. Bloggen und Selbstvermarktung heisst die Devise. Eine gewisse Zeit schafft das auch eine vordergründige Zufriedenheit. Denn die Anzahl von Facebook Likes und Shares wachsen genau so in den Himmel wie Twitter Impressions und retweets. Aber sagen diese Kennzahlen wirklich etwas darüber aus wie gut oder schlecht dein Blog ist ??? In der Tat lässt sich daraus einiges ableiten, wenn man diese denn zu interpretieren weiß. Und damit haben sogar viele der selbsternannten Social Media Gurus bisweilen Probleme. Lange Rede kurzer Sinn.  Du nutzt die Stimme deines Blogs wie ein Marktschreier auf dem Wochenmarkt anstatt sie dazu zu nutzen mit deinen Lesern oder gar den anderen Bloggern in unserer kleinen Diabetes Niche in Dialog zu treten. Warum eigentlich ??? Das wäre doch das naheliegendste – Oder ??
Gut und schön…aber wie stelle ich das an ?

Kein Kommentar –  Kein Dialog

Praktischer Weise bist du nicht der erste der vor diesem Problem steht. Um die Kontaktaufnahme mit den eigenen Lesern oder den Lesern und Autoren eines fremden Blogs so einfach wie möglich zu gestalten, haben eigentlich alle Blogsysteme ein äußerst praktische Funktion an Bord. Die Kommentarfunktion. Und genau diese Funktion war es die das Bloggern zum Vorreiter dessen gemacht hat, was wir heute “The Social Web” nennen. Nur leider wird diese von niemanden mit mehr Missachtung gestraft als uns Diabetes Bloggern. Jedenfalls ist das mein momentaner Eindruck. Nehmen wir mal die kürzlich beendete Diabetes Blog Woche (#DBW2015) als Beispiel. Alles was in unserer deutschsprachigen Diabetes Blogosphäre Rang und Namen hat, war angetreten um  täglich zu den sieben Themen der Blogwoche einen Artikel zu schreiben. Herausgekommen ist eine Sammlung von phänomenalen Artikeln. Keiner wie der andere, jeder einzelne mit der individuellen Note und Perspektive des  jeweiligen Autors. Grossartig !! Und nun mach dir mal den Spass und schau nach, wieviele der beteiligten Blogs sich gegenseitig mit Kommentaren bedacht haben. Ich denke du merkst auf was ich raus will…… Dabei kann gerade das hinterlassen eines Kommentars Wunder wirken und zwar sogar in dreifacher Hinsicht. Zum einen ist es eine Art dem Blogger deine Wertschätzung für seine Arbeit entgegen zu bringen und zu zeigen, dass sein Blog gelesen wird auch wenn Du  dich in deinem Kommentar vielleicht kritisch äusserst. Über die Diskussion kommst du ganz automatisch mit den Lesern des Blogs in Kontakt und kannst nebenbei vielleicht auch auf deinen Blog hinweisen. Natürlich nur da wo es passt, denn einen Kommentar a la “Toller Artikel, weiter so und schau doch mal  bei www.der-geilste-blog-der-welt.de vorbei.” braucht keiner und wird eher als Spam empfunden.

Sei linkisch, denn andere sind es auch.

Auf den ersten Blick klingt das wie eine Aufforderung sämtlichen Anstand und gutes Benehmen über Bord zu werfen um von nun an seine Zeit und Energie dazu zu verwenden, andere  zu blenden oder übers Ohr zu hauen. Sicherlich gibt es auch solche Zeitgenossen in unserer Netzgemeinde doch um die soll es hier nicht gehen. Vielmehr geht es hier um  die Links selbst, also um Verweise von A nach B. Doch ein Link kann deutlich mehr sein als ein technischer Verweis. Nehmen wir mal an Du hast auf deinem noch recht kleinen und unbekannten Blog einen Mega Artikel zu einem bestimmten Thema geschrieben. Dieser wird dann von deinen Stammlesern gelesen und das war´s dann auch. Stellen wir uns weiter vor ein anderer Blogger in deiner Niche mit einem vielfachen an Stammlesern, schreibt auch einen Artikel zu eben diesem Thema und verweist darin auf deinen Artikel auf deinem Blog. In dem Moment wird aus dem bloßen Verweis etwas viel mächtigeres. Nämlich eine Empfehlung deines Artikels bzw. deines Blogs. Das hat den Effekt, dass die Leser dieses Blogs auch auf deinen Artikel aufmerksam werden und auch mal auf deinem Blog vorbeischauen. Und da du ja von Hause aus eh schon Wert auf gute Artikel legst, kannst du so sicherlich einige neue Stammleser gewinnen. Auch Google und Co finden stark verlinkte Blogs toll und messen ihnen eine grösserer Bedeutung (Relevanz) bei, als Blogs die nicht so gut verlinkt sind. Es zahlt sich also doppelt aus auf andere Blogs zu verlinken. Von reinem Linktausch a la ” Wenn du mich verlinkst, verlinke ich dich auch” sollte man jedoch absehen. Es geht nicht darum Artikel zu schreiben die vor Links auf andere Blogs nur so strotzen, sondern Links da zu setzten wo sie inhaltlich Sinn machen.

Nun könnte man auf die Idee kommen die Vernetzung des eigenen Blogs zu erhöhen indem man ihn in diverse Blogverzeichnisse oder Linkfarmen wie z.B den #dedoc Open Blog einträgt. Hier werden die Inhalte aller eingetragenen Blogs per Rss Feed ausgelesen und in verkürzter Form auf der dedoc Seite präsentiert und verlinkt. Wenn du also einen neuen Artikel veröffentlichst, erscheint dieser auch kurz danach verkürzt auf der #dedoc Seite und wird über den dedoc Facebook Account auch direkt automatisiert in die Welt hinaus posaunt. Ob du willst oder nicht. Da die meisten Blogger eh ihren eigenen Facebook Auftritt haben und ihre Artikel dort teilen, bringt das kaum einen Mehrwert da die Schnittmenge der Follower erfahrungsgemäß recht gross ist. Mit anderen Worten diejenigen, die sowohl deinem Blog als auch #dedoc auf Facebook folgen bekommen deinen Artikel mehrfach serviert. Damit magst Du vielleicht  hier und da ein paar neue Leser gewinnen und vielleicht werden auch ein paar neue Leser über die dedoc OpenBlog Seite zu dir finden, wenn sie einen deiner Artikel im Listing von #dedoc interessant finden. Einen riesigen Zuwachs an Besucherströmen sollte man allerdings nicht erwarten. Im Fall von sugartweaks.de kamen über dedoc.de im Zeitraum Mai 2011 bis Juni 2015 gerade mal 61 Besucher auf meinen Blog.  Aber wie sieht es mit der Vernetzung der Blogs untereinander aus ? Ganz einfach, sie findet nicht statt. Zwar werden auf dedoc eine Menge Blogs verlinkt (dodoc -> Blog) aber eine Verlinkung von Blog zu Blog findet nicht statt. Fazit: Um eine Verlinkung mit anderen Blogs zu erreichen ist Handarbeit gefragt.

Teil es, wenn´s geil ist


Nicht nur du sondern auch andere erstellen geile Inhalte auf ihren Blogs oder wo auch immer. Es wäre ein Fehler diese zu ignorieren oder mit Missachtung zu strafen. Denn man kann im eigenen Blog wunderbar darauf Bezug nehmen oder das Thema aufgreifen.  Oder es ganz schlicht und einfach mit den eigenen Lesern, Freunden oder Followern teilen. Hand auf´s Herz, wer kann schon all die ganzen Social Media Kanäle ständig mit eigenen hochwertigen Inhalten befeuern. Also ich kann das jedenfalls nicht. Allerdings bin ich auch nicht der Meinung, dass meine Facebook Fan Page inhaltlich ein Abbild meines Blog´s sein muss. Deshalb teile ich dort fast mehr fremde Inhalte als eigene Inhalte. Ein schlauer Mensch hat irgendwann mal die 5 -3 -2 Regel aufgestellt und an die versuche ich mich zu halten. 5 Inhalte von anderen, 3 eigene Inhalte und 2 Status Updates. Und schwups, sieht die Timeline der Blog Fanpage wesentlich spannender aus und man bekommt nicht den Eindruck dass hier nur selbst verliebt die eigenen Beiträge promotet werden sollen.  So kann sich deine Fanpage langsam zu einer Art  ersten Anlaufstelle für gute Inhalte zum Thema Diabetes mausern und Du selbst wirst immer mehr als Experte auf diesem Gebiet wahrgenommen.

Lade dir mal Gäste ein.

Eine schöne Tradition unter Bloggern ist es, hin und wieder die Türen und Tore des eigenen Blogs für Gastautoren zu öffnen. Hierbei bekommt der Gastautor die Möglichkeit, einen Artikel oder eine Artikelserie auf dem Gastgeber-Blog zu schreiben und somit, sich und seine Inhalte einmal einem ganz anderem Publikum als dem eigenen zu präsentieren. Sowohl der Gastautor als auch der Gastgeber-Blog profitieren von dieser Art der Kooperation. Den grössten Nutzen haben jedoch die Leser beider Blogs.  Natürlich muss ein Gastautor nicht zwangsläufig auch Blogger sein bzw. einen eigenen Blog betreiben. Gerade auch Gastbeiträge von Autoren die mit bloggen für gewöhnlich nichts am Hut haben, können durchaus spannend sein und dauerhaft neue Leser auf deinen Blog locken.

Fazit

Dem aufmerksamen Leser wird aufgefallen sein, dass alle oben aufgeführten Punkte eins gemeinsam haben. Alles steht und fällt mit der Kommunikation und der Zusammenarbeit untereinander. Sei es von Blogger zu Leser oder von Blogger zu Blogger. Ein starke und gut vernetze Diabetes Online Community, wie es sie z.B. in den USA gibt, wird es hier zu Lande erst geben wenn wir noch enger zusammen arbeiten. Ein Anfang ist gemacht und im Vergleich mit anderen europäischen Ländern kann sich die deutsche Diabetes Blogger Szene sicherlich sehen lassen. Bunt, vielfältig und aktiv.  Aber eines glaube ich mit gutem Gewissen behaupten zu können: Da geht noch was !!